Am 6. Mai 2023 ist es wieder soweit: Es gibt eine Kinderfahrraddemo! Ihr seid alle herzlich eingeladen, mitzukommen! Wir treffen uns um 11 Uhr auf der Südseite des Braunschweiger Schlosses. Wir wollen uns einsetzen für kinderfreundliche Mobilität. Je mehr Menschen mitfahren, desto besser werden wir gesehen und ernst genommen.
Fahrraddemos sind ja an sich schon Kult. Wo kann man Sorgen und Nöte unserer Verkehrs- und
Klimapolitik besser mit einer Lösung verbinden als auf dem Rad sichtbar sein?
Und mit Kinderdemos geht das noch umso mehr!
In unserer Gesellschaft werden Fakten so gut es geht ignoriert, wenn sie nicht ins Konzept passen.
Man kann tausendmal beweisen, dass eine Sache sinnvoll ist, sie wird keinesfalls umgesetzt,
solange sie alte Gewohnheiten in Frage stellt. Verblüffend anders: die Kinderfahrraddemo. Man
begreift intuitiv: Kinder fahren geschützt + sicher auf großen Straßen, das ist wie aus einer anderen
Welt. Man erlebt zu Hause, was man von Feriendomizilen und Campingplätzen kennt: der
langsame Verkehr hat Vorrang. Warum holen wir nicht ein Stück dieser Ferienwelt in unseren
Alltag? Städte, in denen einzelne Auto- zu Radspuren umgewandelt werden, wissen: das Chaos
bleibt aus, Verkehr wird leiser, sicherer, freundlicher.
Was wollen wir nun, konkret? Auf unserer Wunschliste ganz oben stehen:
• baulich getrennte, breite Radwege
• Schulradwegenetze + Schulstraßen
• kindersichere Kreuzungen und Querungen
Mit dem Wunsch nach Ermöglichung von Tempo 30 sind wir schon einmal zurückgewiesen
worden, das sei eine politische Forderung, für die können sich politisch neutrale Verbände nicht
einsetzen.
Aber Halt! So leicht lassen wir uns nicht diskreditieren.
Erstmal ist Tempo 30 eine Forderung von ganz vielen Anwohnenden, zuletzt am nördlichen Bültenweg in Braunschweig. Die wollen nicht nur mal in Ruhe schlafen (0-5 Uhr Tempo 30), sondern auch mal ein Gespräch führen, ohne dass der Lärm zu Kopfschmerzen führt.
Dann wollen es inzwischen über 600 Kommunen in Deutschland. Nicht flächendeckend, sondern: sie wollen es einfach da anordnen, wo es sinnvoll ist, und zwar bevor Menschen zu schaden kommen.
Und es ist sogar von allen Verkehrsministern der Länder als dringender Wunsch nach Berlin gegeben worden. Ein Erfolg für uns, ein Erfolg vergangener Demos. Der im März 2023 gefasste Beschluss besagt, dass wir ein kinderfreundliches Verkehrsrecht brauchen.
Die Strecke ist absolut tauglich auch für die kleinsten Mitfahrenden und wird von der Polizei gesichert. Wir vermeiden Gefahren wie Straßen mit Gegenverkehr, oder Straßenbahnschienen entlang unserer
Fahrtrichtung oder enge Fahrradstraßen mit sich öffnenden Autotüren. Es kann durch
Versammlungsauflagen allerdings zu geringfügigen Änderungen kommen.
(Dies ist ein Gastbeitrag von Fahrradstadt Braunschweig.)