Von Hoffnung und Handeln

Von Hoffnung und Handeln

Unser heutiger Beitrag ist eine Rede von Barbara von den Psychologists for Future anlässlich eines Protestmarsches der letzten Generation im Sommer 2023:

„Viele junge Menschen sind beunruhigt wegen der Klimakrise. Über 80% der jungen Menschen sagen: „Klima ist mega wichtig und es müsste mehr getan werden.“

Und bei den älteren Menschen kommt es auch langsam an. Da sind es nicht so viele, aber es werden mehr.

Aber: Wo sollen wir Hoffnung hernehmen? Wo sollen wir die Hoffnung hernehmen, dass es noch nicht zu spät ist? Wo sollen wir die Hoffnung hernehmen, die uns die nötige Energie gibt, anzufangen, etwas zu tun?

Ich glaube, die Hoffnung kommt nicht am Anfang, sondern am Ende.

Also, wir müssen nicht darauf warten, dass die Hoffnung kommt und uns die Kraft gibt und dann können wir handeln. Sondern es funktioniert genau anders herum.

Wir sollten was tun!

Uns vernetzen, aktiv werden, würdigen, was wir machen, und dann wird die Hoffnung und das gute Gefühl kommen.

Das ist wie bei einem Zug mit einer Lok: Die Hoffnung ist dabei nicht die Lok, sondern eher einer der hinteren Waggons. Also ihr müsst nicht glauben, dass die Hoffnung vorne ist und euch dann mit sich zieht.

Ganz vorne, also die Lok, ist etwas ganz anderes: Ganz vorne ist eure Entscheidung. Die ist es, die euch in Bewegung setzt. Denn ich entscheide selber, was ich wichtig finde und was ich sinnvoll finde.

Und das können wir alle schaffen!

Als ich noch relativ neu war in der Klimagerechtigkeitsbewegung, habe ich darüber nachgedacht, wie das eigentlich ist mit der veganen Ernährung. Das ist ja ein riesiger Faktor und ne coole Sache, die jede und jeder für sich selber anfangen kann.

Und ich hatte das Gefühl, das ist alles total richtig. Aber ich dachte auch: Ich brauche doch meinen Milchkaffee. Also meinen Kuhmilchkaffee. Das kann ich irgendwie nicht, den Kaffee ohne Milch zu trinken. So hat sich das für mich angefühlt.

Das habe ich einer Freundin erzählt und die hat gesagt: „Barbara, das ist Quatsch! Du kannst das!“

Und das hat mir gutgetan, weil ich dachte: Ja, das stimmt auch irgendwie.

Also natürlich ist da so ein Gefühl das mir sagt: Also mit Kuhmilch wäre schöner.

Aber ich habe mir gedacht: Doch, ich kann das. Ich kann meinen Kaffee auch ohne Milch trinken. Und ich habe es probiert und es ging wirklich.

Also, zuerst kommt nicht das Gefühl „ich kann das“, „das fühlt sich richtig an“, „Das ist angenehm“, „Das macht mir ein schönes Gefühl“. Sondern zuerst kommt vielleicht ein Gedanke, eine Überzeugung, etwas, das wir sinnvoll finden. Und wir sind alle dazu in der Lage, denn wir sind alle erwachsen. Wir sind keine Kinder, die einen Marshmallow essen müssen, weil der vor ihnen auf dem Tisch liegt.

Und wenn wir das richtig finden, dann können wir den Kaffee auch ohne Milch trinken. Oder mit Hafermilch.

Und wenn wir das richtig finden, dann können wir auch hier auf die Straße gehen und Leute voll annerven. Das fühlt sich zuerst auch nicht gut an: Wenn Du angeguckt wirst und das ist peinlich und die anderen sind mehr und wir machen irgendwie etwas, was stört und das man normalerweise nicht macht. Das ist unangenehm. Denn ich möchte lieber Teil der großen Gruppe sein. Ich möchte lieber zu allen dazu gehören, und ich möchte nett und angenehm gefunden werden.

Das ist ganz normal.

Aber wir schaffen das, das nicht zu machen.

Und das ist cool!

Und wenn wir das wissen, dann fällt es uns vielleicht leichter, uns zu überlegen, was wir richtig finden.

Und das machen wir dann.“

Schaut Euch gerne auch die Internetseite der Psychologists for Future sowie diese Kurzfassung einer weiteren Rede von Barbara an. Die vollständige Version findet ihr hier:

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Paula