Im Oktober hat der Rat der Stadt Braunschweig einen Richtungsbeschluss zum Klimaschutzkonzept 2.0 vorgenommen.
Die wesentlichen Inhalte des Beschlusses sind:

• Klimaneutralität so schnell wie möglich, nach Möglichkeit bis 2030
• Eine Liste aus vordringlich umzusetzenden Klimaschutzmaßnahmen
• Erste notwendige Personalstellen

(näheres dazu lest ihr hier: Ein Beschluss in die richtige Richtung)

Klingt doch super, oder?

Ja, dieser Beschluss ist ein echter Meilenstein. Die beschlossene Klimaneutralität 2030 macht die Stadt Braunschweig auch bundesweit zu den Vorreitern. Ein großer Vorteil der Zielausrichtung bis 2030 ist, dass dies ein Weg sein könnte, keine Maßnahmen zu benötigen, die negative Emissionen bewirken.

Aber?

Der Richtungsbeschluss an sich bewirkt erstmal nur, dass das bestehende Klimaschutzkonzept dahingehend überarbeitet wird, dass ein Plan entsteht, wie Braunschweig bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden kann. Die einzelnen Punkte aus diesem Plan müssen dann jeweils noch im Rat beschlossen und anschließend auch wirklich umgesetzt werden. Und im Rat sitzen auch Fraktionen, für die Klimaschutz nicht oberste Priorität hat. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass „man“ sich nicht mit dem „größten Arbeitgeber der Region“ anlegen möchte. Abgesehen davon ist die Umsetzung wahrlich kein Pappenstiel. So muss zur Umsetzung des Konzepts der Anteil an PV-Anlagen auf Braunschweigs Dächern um den Faktor 66 erhöht werden. Das funktioniert nur, wenn auch genügend Privatpersonen mitmachen.
Alles in allem eine echte Mammutaufgabe.

Es wäre zu schön, wenn wir uns von nun an zurücklehnen und „die Politik“ und „die Verwaltung“ einfach machen lassen könnten. Das wird leider nicht funktionieren. Damit Klimaschutz auch nach den Wahlen ganz oben auf der Tagesordnung bleibt und das erforderliche Umdenken stattfindet, wird weiterhin Druck nötig sein. Denn mit business as usual sind die wirklich sehr ambitionierten Ziele nicht zu erreichen.

Daher rufen Fridays for Future Braunschweig am kommenden Freitag, den 17.12. unter dem Motto „Braunschweig 2030! Aber wirklich!“ zum nächsten Klimastreik auf. Die Botschaft an Politik und Verwaltung muss sein, dass wir deren Vorankommen im Klimaschutz sehr genau beobachten werden. Die Botschaft an unsere Mitmenschen muss sein, dass nur dieser ambitionierte Klimaschutz uns vor einer Katastrophe bewahren kann und darüber hinaus die Chance auf eine bessere und lebenswertere Zukunft bietet.

„Damit Braunschweig bis 2030 klimaneutral werden kann und unsere Visionen umsetzt, braucht es noch einiges an Arbeit. Deshalb streiken wir am 17.12.! Um 14 Uhr geht es auf dem Schlossplatz los. Mit dabei ist wieder ein großes Bündnis, das uns und unsere Forderungen unterstützt.
Übrigens: Nur wenige Tage nach unserer Demo wird im Stadtrat über die Stellen, die für den Klimaschutz in Braunschweig geschaffen werden sollen, und über die so genannte PV-Genossenschaft entschieden. Entsprechend ist es doppelt wichtig, dass wir gemeinsam laut sind!“ (Quelle: Fridays for Future Braunschweig)