Bäume für Braunschweig

Bäume für Braunschweig

Seit Januar 2025 gibt es in Braunschweig einen neuen Verein „Bäume für Braunschweig“ e.V., der es sich zur Aufgabe macht, Ökosysteme in Braunschweig zu schützen und für den Erhalt und Ausbau des Baumbestandes einzutreten. Dafür gibt es gute Gründe.

Seit 2002 gibt es in Braunschweig keine Baumschutzsatzung mehr, so dass in unserem Stadtraum auch alte, gesunde Bäume nicht mehr unter Schutz stehen. Im Stadtgebiet Hannover sind Laubbäume mit einem Stammumfang von 60 cm und alle Nadelbäume mit einem Stammumfang von 80 cm geschützt. Auch Oldenburg und Göttingen haben eine Baumschutzsatzung. In Braunschweig sind alle Bemühungen, eine neue Baumschutzsatzung zu verabschieden in der laufenden Ratsperiode gescheitert. Der politische Kompromiss ist ein „Baumförderprogramm“. So heißt es auf den Seiten der Stadt Braunschweig: „Die Stadt Braunschweig möchte mit dem Förderprogramm nicht nur einen Beitrag zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels leisten, sondern die individuelle Gesundheit und die Lebensqualität in der Stadt sichern und verbessern. Braunschweig soll grüner werden!“

Leider bleibt die aktuelle Entwicklung weit hinter den guten Absichten zurück. Die Stadtbäume stehen zunehmend durch die klimatischen Veränderungen unter Druck und müssen nicht selten aufgrund von Baumaßnahmen weichen.

Umso wichtiger sind das bürgerliche Engagement und die Bereitschaft, gemeinsam für den Erhalt des gesunden Baumbestandes, für Schutz und Pflege der Pflanzen und für die Ausweitung von Grünflächen aktiv zu werden.

Dass Bäume zu einem besseren Stadtklima beitragen, ist den meisten Menschen bewusst. Wie dringend wir sie für unser Überleben benötigen, gerät schnell aus dem Blick.  Sie sind – gerade im städtischen Raum – unsere besten Verbündeten im Kampf gegen die sich verschärfende Klimakrise. Sie sorgen für Sauerstoff, kühlen und beschatten die Umgebung, halten das Regenwasser und Nährstoffe im Boden und erhöhen die Wohn- und Lebensqualität. Dabei hat gerade der alte Baumbestand den höchsten ökologischen Mehrwert. Er ist nicht durch Neupflanzungen zu ersetzen. Ein Baum ist eben nicht nur eine Pflanze, sondern ein ökologisches Netzwerk. An einer ausgewachsenen Eiche finden bis zu 6.000 Tierarten einen Lebensraum, davon etwa ein Zehntel Insektenarten. Insofern ist auch im Hinblick auf den Artenschwund jeder einzelne Baum kostbar.

Der Verein „Bäume für Braunschweig“ e.V. hat eine Petition auf den Weg gebracht. In einem Brief an die Stadtverwaltung fordert er einen konsequenten Baumschutz insbesondere bei Bauplanungen wie dem aktuellen Großprojekt „Bahnstadt“. Über 2600 Unterschriften wurden dem Leiter des Grünflächenamtes bereits übergeben. Dennoch läuft die Petition weiter. Unterschriften sind weiterhin erwünscht und wichtig. Ihr findet die Petition unter https://weact.campact.de/p/baumbraunschweig.

Wer das Engagement des Vereins unterstützen will, kann dies nicht nur durch seine Unterschrift für die Petition, sondern auch durch aktive Mitarbeit.
Die Aktiven treffen sich an jedem zweiten Freitag um 18 Uhr im Café Mandrin (Waterloostraße 17).
Interessierte sind herzlich willkommen.

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Frieda