Vielleicht habt ihr ja Lust im Sommer auf dem Weg an die Nordsee einen Abstecher nach Bremerhaven zu machen. Oder ihr plant einen Tagesausflug? Ein lohnendes Ziel ist das Klimahaus in Bremerhaven in jedem Fall.
Was ist eigentlich das Klimahaus?
Es ist die weltweit erste Freizeitattraktion, die Klima und Wetter zum Thema hat. Es ist ein Ort an dem das Bewusstsein dafür geschärft werden soll, dass der Klimawandel zu den derzeit größten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen weltweit gehört.
Was gibt es im Klimahaus zu sehen?

Den Kern bildet die sogenannte „Weltreise entlang des 8. östlichen Längengrades“.
Den Startpunkt bildet Bremerhaven, das ebenfalls auf diesem Längengrad liegt. Von da aus werden neun Orte auf fünf Kontinenten besucht und es gibt die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit der Originalschauplätze hautnah zu spüren.
Beginnend in den Schweizer Bergen geht es durch die Wüste der Sahelzone und das Packeis der Antarktis, entlang des Südseestrands von Samoa und wieder zurück an die Nordseeküste.
An verschiedenen Stationen wird aus dem Leben der jeweils dort lebenden Menschen berichtet und wie sich ihr Leben und das jeweils vorherrschende Klima gegenseitig beeinflussen.
Tropische Wärme empfängt die Besucher der Reisestation Kamerun, in der Abenteuerlustige den westafrikanischen Regenwald bei Nacht mit Gerüchen und Geräuschen von faszinierender Exotik durchstreifen. Das Packeis der Antarktis bietet ein wenig Abkühlung, bevor es vorbei an üppig grünen Schluchten zum warmen Sandstrand von Samoa geht. Hier tauchen die Besucher in die bunte Vielfalt eines Saumriffs ein.

Bei Temperaturen um minus sechs Grad Celsius durchstreifen die Besucher die Antarktis, während sie in der Reisestation Niger echtes Wüstenklima mit 35 Grad Celsius erleben. Tropisch-warm wird es im Regenwald von Kamerun und am Sandstrand von Samoa – bei über 30 Grad Celsius und etwa 80 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit. Auf Sardinien können verändern die Besucher symbolisch die Großwetterlage Europas verändern und erzeugen so Hitze, Regen oder Wind in den angrenzenden Ausstellungsräumen erzeugen.
Dauerausstellung „Wetterextreme“
Da durch den Klimawandel weltweit immer häufiger Extremwetter wie Starkregen, Hitze und Wirbelstürme zu beobachten sind, setzt das Ausstellungshaus seit März 2025 ein neues Ausrufezeichen: In der Dauerausstellung „Wetterextreme“ erleben die Besucher bei einer vertikalen Fahrt durch verschiedene immersive Szenarien die ausgeprägten Wetterlagen. Erklärt von Experten und in Begegnungen mit Augenzeugen an interaktiven Stationen, regt die neue Ausstellung zur Auseinandersetzung mit den massiv vermehrt auftretenden Extremwetterereignissen an. Die Ausstellung wurde vom Wissenschaftsteam des Klimahauses in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst entwickelt.
Zentrales Element ist eine Hubplattform, mit der die Besucher auf einer Fahrt durch verschiedene immersive Szenarien extreme Wetterlagen wie Hitze, Stürme und Starkregen erleben. Erklärt von Experten und in Begegnungen mit Augenzeugen an interaktiven Stationen regt die neue Ausstellung zur Auseinandersetzung mit den massiv vermehrt auftretenden Extremwetterereignissen an.
World Future Lab

Im Ausstellungsbereich „World Future Lab“ steht die Erde im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt. Der gesamte Bereich ist als Spiel konzipiert, das in der Gruppe oder als Einzelperson gespielt werden kann. Jede Spielentscheidung nimmt dabei Einfluss auf das weltweite Klima. Zum Beispiel, ob die Südseeinsel Tokelau in den Fluten versinkt oder, ob der Regenwald gerettet wird. Durch den spielerischen Charakter ergänzt das „World Future Lab“ das Konzept des Klimahauses als außerschulischer Lernort.
Perspektiven
Dieser Ausstellungsbereich veranschaulicht das Zusammenwirken von Mensch, Erde und Klima. Die „Perspektiven“ zeigen die Arbeit der Klimaforscher und ihre Ergebnisse, erläutern aber auch, warum eine genaue Einschätzung des vergangenen und des künftigen Geschehens so schwierig ist. Eindrucksvoll zeigt der Bereich, mit welchen Veränderungen bis zum Jahr 2050 als Folge des Klimawandels zu rechnen ist. Veranschaulicht wird dies zum Beispiel am künftigen Leben der Kinder, denen die Besucher bereits in der „Reise“ begegnet sind.
Als sehr entspannt und angenehm habe ich es empfunden, dass es dort – ganz selbstverständlich – nur vegetarische Gerichte mit einem deutlichen Schwerpunkt auf veganes Essen gibt.
Beitragsfoto: Jan Rathke / Klimahaus Bremerhaven