Visionen für eine gute Zukunft

Visionen für eine gute Zukunft

Zum Jahresende hat das Bundeskabinett eine „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024“ vorgelegt. Dieses Papier verfolgt die Ziele, Verbindlichkeiten und Verpflichtungen zu schaffen, so dass Bund, Land und Kommunen sich mit klaren Zielvorgaben den Notwendigkeiten einer „Klimawandelfolgenanpassung“ stellen müssen. https://www.bmuv.de/download/deutsche-anpassungsstrategie-an-den-klimawandel-2024

Dies ist ganz sicher ein wichtiger Schritt, denn der Klimawandel ist Realität und zwar mit allen bedrohlichen Szenarien, die uns hierzu in den zurückliegenden Jahren in Aussicht gestellt wurden. Dies wird auch innerhalb des Strategiepapieres so festgestellt. In unterschiedlichen Clustern sollen die negativen Auswirkungen begrenzt werden. Das klingt erst einmal ambitioniert, zumal noch unklar ist, wie die Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen erfolgen soll. Ein zweiter Haken ist, dass die Auswirkungen des Klimawandels noch gar nicht abgeschätzt werden können. Dadurch bliebt vieles relativ vage, wie es auch bei der Zusammenfassung des Clusters „menschliche Gesundheit und Pflege“ deutlich wird.

„Im Cluster menschliche Gesundheit und Pflege zielt der Bund darauf ab, die Fähigkeit der Bevölkerung zu Hitze und UV-angepasstem Verhalten bis 2030 zu stärken. Hierbei werden sowohl das individuelle Verhalten als auch die Verhältnisprävention, d. h. die Rahmenbedingungen in Kommunen, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, gestärkt.“

Nach einer positiven Zukunftsvision klingt das nicht, denn der menschliche Körper ist nun einmal nicht beliebig an jede Temperatur anpassbar, ganz gleich welche individuellen Verhaltensveränderungen bis 2030 auch erreicht werden. Die zunehmende Hitze ist gesundheitsschädigend und lebensbedrohlich insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen, Kinder, Kranke, Hochbetagte und Schwangere. Daran werden auch Broschüren mit guten Tipps für kühlende Orte und eine Auflistung von Trinkwasserspendern grundsätzlich nichts ändern. Vorrangiges Ziel muss daher – dies lässt sich nicht oft genug wiederholen – die Begrenzung der weiteren Erderhitzung sein. Ohne Klimaschutz sind alle Klimaanpassungsstrategien reine Worthülsen. Neben den individuellen müssen vor allem auch die politischen und wirtschaftlichen Verhaltensänderungen auf der Tagesordnung stehen.

In unserer Stadt werden gerade die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses veröffentlicht, der für die Entwicklung einer Klimawandelfolgenanpassungsstrategie für Braunschweig in den zurückliegenden Monaten unter der Überschrift COABS stattgefunden hat. Es lohnt sich, auf die Seite zu schauen. Immerhin ist dort ein stattliches Maßnahmenportfolio mit 33 Leitmaßnahmen, positiven Ziel- und Zukunftsbildern sowie wichtigen Leitsätzen zu finden. https://mitreden.braunschweig.de/themenraum-coabs

Doch auch für Braunschweig gilt: Klimaschutz und Klimaanpassung müssen ineinandergreifen. Dafür brauchen wir positive Zukunftsvisionen von einem Zusammenleben, in dem wir uns schützen und aufeinander achten, aber eben auch ein Zusammenleben, das klimaneutral funktioniert.

Vielleicht habt ihr ja Lust, die kommenden Weihnachtstage zum Träumen zu nutzen. Wenn ihr tolle Ideen habt, Geschichten schreibt oder euch Gedanken kommen, wie wir künftig vielleicht ganz anders und trotzdem gut leben können, dann lasst es uns gerne wissen.

Anfang Februar 2025 startet Für-immer-Freitag ins neue Jahr, gerne mit Gastbeiträgen, euren kreativen Zukunftsvisionen und ganz viel Mut! Wir wünschen euch eine friedliche Zeit!

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Frieda