Der Weltkindertag wurde am 21. September 1954, also vor siebzig Jahren, von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die Rechte von Kindern in den Fokus zu rücken. Wenn wir die Rechte von Kindern ernst nehmen, dann müssen wir mit dem Klimaschutz ernstmachen. Denn unsere heutigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gefährden existenzieller als je zuvor die Freiheit, Gesundheit und Lebenschancen von Kindern.
Zu den Kinderrechten gehört auch das Recht auf Gesundheit und eine gesunde Entwicklung (UN-Kinderrechtresolution Artikel 24). Da Kinder für ihre Gesundheit einen gesunden Planeten brauchen, wurde im August 2023 durch den Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen in dem Allgemeinen Kommentar „Über Kinderrechte und Umwelt, mit Schwerpunkt Klimawandel“ der Zusammenhang noch einmal hervorgehoben und deutliche Handlungsleitlinien für die 196 Staaten erarbeitet, die sich zur Umsetzung der Kinderrechtsresolution verpflichtet haben.
So heißt es dort: „Kinder haben das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt. Die wesentlichen Elemente dieses Rechts sind für Kinder von immenser Bedeutung, denn sie umfassen saubere Luft, ein sicheres, stabiles Klima, gesunde Ökosysteme und Biodiversität, sicheres und ausreichendes Wasser, und nachhaltige Nahrungsmittel und ein von Giftstoffen freies Umfeld.“
Die Wirklichkeit sieht anders aus:
- 1 Milliarde Kinder sind extrem gefährdet, weil sie in Hoch-Risiko-Gebieten leben.
- 920 000 Kinder leiden schon heute unter Wasserknappheit.
- 820 Millionen – mehr als ein Drittel aller Kinder – leiden unter starker Hitze.
- 570 Millionen Kinder sind in hohem Maß Überschwemmungen an Flüssen und Küsten ausgesetzt
- 400 Millionen Kinder sind durch Wirbelstürme gefährdet.
(Unicef Klima-Risiko-Index 2021)
Hinzu kommen die Gefährdungen und Langzeitschäden durch die im Zuge der Erderhitzung wachsende Armut, Hungersnöte und Flucht. Kinder sind als eine vulnerable Gruppe in besonderem Maß auf Schutz, Versorgung und Sicherheit angewiesen und in Krisensituationen vermehrt Gewalt und (sexueller) Ausbeutung ausgesetzt. Zudem wird der Zugang zur medizinischen Versorgung erschwert, der Zugang zu Bildung ebenfalls.
Kinder sind keineswegs nur im globalen Süden diejenigen, die besonders unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben. Auch in Europa sind die gesundheitlichen Folgen der Extremwetterlagen bereits nachweisbar. So steigt beispielsweise bei jeder Hitzewelle die Anzahl an Frühgeburten und Totgeburten. Hinzu kommt ein Anstieg von Infektionskrankheiten, Allergien und Atemwegserkrankungen. Nicht zu unterschätzen sind ebenfalls die psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche.
Kinder und Jugendliche zu schützen, ist für viele Eltern, Großeltern und andere erziehende oder sorgende Menschen ein dringendes Bedürfnis und ein wichtiger Ansporn, sich für Klimaschutz einzusetzen. Nach der Gründung der Fridays for Future 2019 schlossen sich daher weltweit Elterngruppen zusammen, bildeten immer größere Netzwerke und bauten eine globale Zusammenarbeit auf.
Our Kids‘ Climate ist eines dieser weltweiten Netzwerke. Seine Wurzeln gehen bis zur Pariser Klima-Konferenz 2015 zurück. 2019 wurde die Bewegung zu einer Organisation. Inzwischen haben sich Klima-Gruppen aus über 50 Staaten dem Netzwerk angeschlossen. Auch Parents for Future Germany gehören dazu, ein bundesweiter Zusammenschluss von vielen aktiven Parents-for-Future-Gruppen in ganz Deutschland.
Braunschweig hat ebenfalls eine aktive Parents-for-Future-Gruppe. Wer sie kennenlernen will, hat dazu an diesem Wochenende gleich dreimal die Gelegenheit.
- Natürlich sind sie am 20. September bei der Globalen Klima-Demo anzutreffen und unterstützen dort die Braunschweiger Fridays for Future.
- Am 21. September beteiligen sie sich an der Protestaktion „Tax the rich“. Bei dieser Aktion geht es darum, dass dem Staat 80 Milliarden Euro im Jahr allein durch zehn Steuerprivilegien verloren gehen, die den wohlhabendsten Menschen zu Gute kommen. Dieses Geld fehlt dann z.B. für Klimaschutz oder faire Bildungschancen. Mehr dazu unter: https://www.finanzwende.de/kampagnen/steuerprivilegien-kippen/. Hier ist auch die aktuelle Petition dazu zu finden.
- Am 22. September haben Parents for Future Braunschweig einen Infostand auf dem Nachhaltigkeitsmarkt und stehen für Gespräche und mit zahlreichen Infos zu Verfügung.
Und wenn ihr direkt zu der Gruppe Kontakt aufnehmen wollt, dann schreibt eine Mail an braunschweig@parentsforfuture.de.
Aktuelle Berichte über das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa, bei gleichzeitigen unkontrollierbaren Waldbränden in Portugal zeigen deutlich, wohin die ungebremste Erderhitzung führt. Zu einem wirkungsvollen Klimaschutz gibt es keine Alternative, wenn wir unseren Kindern einen Planeten hinterlassen wollen, der eine für das Überleben notwendige Klimastabilität aufweist.
Lasst uns also gemeinsam aktiv werden für die Zukunft und für die Rechte aller Kinder!
Weitere Infos unter: