Klimaanpassung in Braunschweig

Klimaanpassung in Braunschweig

Die „Klimafolgenanpassung“ ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen sind natürlich dringend Maßnahmen und Konzepte erforderlich, die bei Extremwetterlagen lebensrettend und schützend wirken können. Denn diese Extremwetterlagen sind nicht nur zu erwarten, sondern bereits Realität und bedrohen zunehmend die Gesundheit der Bevölkerung – gerade in Großstädten.
Zugleich hat die intensive und öffentlichkeitswirksame Arbeit an einer „Klimafolgenanpassungsstrategie“ eine gefährlich beruhigende Wirkung und vermittelt schnell den Eindruck, als könnten wir uns einer ungebremsten Erderhitzung anpassen.
Das können wir definitiv nicht.
Daher wäre auch eine „Braunschweiger Klimafolgenanpassungsstrategie“ letztendlich nur das Papier wert, auf dem sie steht, wenn die Extremwetterlagen sich – aufgrund der (bisher) völlig unzureichenden Klimaschutzmaßnahmen – kontinuierlich von einem Extrem ins nächste steigern.
Klimaschutz und Klimaanpassung müssen zusammen gedacht werden und ineinandergreifen.

„Auf dem Weg zu einer klimagerechten, nachhaltigen Stadt gibt es kein „entweder oder“ von Klimaschutz und Klimaanpassung. Beide Handlungsfelder sind wichtig für lebenswerte Kommunen in der Zukunft. Ziel muss es sein, Synergien zwischen beiden zu schaffen und mögliche Konflikte frühzeitig durch integrierte Maßnahmen zu entschärfen.“
https://difu.de/nachrichten/was-ist-eigentlich-klimaanpassung-klimaschutz

Die „Woche der Klimaanpassung“, die vom 16. bis 20. September auf Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bereits zum dritten Mal stattfindet, widmet sich mit zahlreichen bundesweiten Veranstaltungen vor allem den Anpassungsmaßnahmen und -strategien.
In Braunschweig laden Stadtverwaltung und Technische Universität Braunschweig im Projekt „Co-Adapted Braunschweig (COABS)“ für Mittwoch, 18. September, 18 Uhr zu einem öffentlichen Vortrag mit anschließendem Austausch zur Klimafolgenanpassung ins Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, (Raum 11.1 im Erdgeschoss) ein.
In der Pressemitteilung heißt es zum Ablauf: „Nach der Begrüßung durch Umweltdezernent Holger Herlitschke spricht Dr. Nicola Mögel aus dem Nürnberger Referat für Umwelt und Gesundheit unter dem Titel „Den Klimawandel im Blick: Wie passt sich Nürnberg an?“ über Erfahrungen, Erfolge und Hürden in der kommunalen Klimaanpassung. Nürnberg verfügt seit 2010 über einen vom Stadtrat verabschiedeten „Klimafahrplan“ mit einem festgelegten Katalog von Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung. Im zweiten Teil der Veranstaltung wird nach einem Überblick von Dr. Ines Bruchmann, Leiterin der Abteilung Klimaschutz und strategische Umweltplanung der Stadt Braunschweig, zum Thema „Klimaanpassung in Braunschweig – wo stehen wir?“ in eine moderierte Diskussion übergeleitet. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Großstädte wie Nürnberg und Braunschweig stehen bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels vor großen Herausforderungen. Bedingt durch die starke Versiegelung und die dichte Bebauung wirken sich extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitzeperioden oder langanhaltende Dürren in Städten häufig noch intensiver aus als andernorts. Durch die hohe Bevölkerungs- und Strukturdichte in Großstädten sind beim Eintreten von Extremereignissen stets sehr viele Menschen sowie städtische Infrastrukturen betroffen.“

Diese Veranstaltung ist für Klimaaktive sicher von großem Interesse und könnte eine gute Gelegenheit sein, einen integrierten konkreten Maßnahmenkatalog für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung auch für Braunschweig einzufordern.

Mehr Infos unter:
https://zentrum-klimaanpassung.de/wdka24
https://mitreden.braunschweig.de/themenraum-coabs

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Frieda