Neben dem ehrgeizigen Plan, bis 2030 klimaneutral zu werden, will die Stadt Braunschweig eine Strategie erarbeiten, um die Bevölkerung vor den zunehmend spürbaren Klimaveränderungen zu schützen. Ob es Starkregen, Hitzeperioden, zunehmende Trockenheit oder Kälteextreme sind: Der Klimawandel ist bereits in unserer Region angekommen und bedroht unsere Gesundheit.
Vor diesem Hintergrund lädt die Stadt Braunschweig ein: „Auftaktforum „Co-Adapted Braunschweig“ – Gemeinsam für Klimaanpassung! am Do., 21.09. von 16:30 bis 19:30 im TRAFO-Hub.
Hinter dem sperrigen Namen „Co-adapted Braunschweig“ – kurz „COABS“ – verbirgt sich ein partizipatives Projekt in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig.
Es ist in zweifacher Hinsicht ein positives Signal, dass die Stadt parallel zum Klimaschutzkonzept nun auch ein Maßnahmenpaket zur Klimaanpassung erarbeiten will.
Zum einen zeigt dieses Ziel, dass die Verwaltung sich der Herausforderung bewusst ist, eine Stadtgesellschaft unter zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen zu schützen, zum anderen kann dieses Projekt dazu beitragen, die Bevölkerung auf eine sehr anschauliche Weise für den Klimawandel zu sensibilisieren. Denn Teil des Projektes ist es auch, eine wissenschaftlich fundierte Klimafolgenabschätzung für Braunschweig zu erarbeiten und zu veröffentlichen.
Es wäre wünschenswert, dass gerade diese öffentlichkeitswirksame Arbeit an einem Klimaanpassungskonzept die Dramatik der klimatischen Veränderungen verdeutlicht und dadurch Druck auf die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ausübt, die ja bisher in unserer Stadt wie auch deutschlandweit eher zögerlich angegangen werden. Umso wichtiger, immer wieder deutlich zu machen, dass jedes Zehntel Grad weitere Erderwärmung es unwahrscheinlicher macht, dass die heute erarbeiteten Klimaanpassungsmaßnahmen noch greifen oder eine schützende Wirkung entfalten können. Eine Klimaanpassungsstrategie darf nicht den Eindruck erwecken, dass Klimaschutzmaßnahmen durch eine städtische Anpassung an Extremwetterlagen irgendetwas von ihrer Dringlichkeit verlieren.
Gerade darum ist es wichtig, dass klimaaktive Menschen, Umweltschutzverbände, sowie die unterschiedlichen For-Future-Gruppierungen sich aktiv und laut an dem Prozess beteiligen.
Also wer auch immer am 21. September Zeit findet, sollte sich auf den Weg ins Travo machen. (Um eine Anmeldung per Mail an klimaanpassung@braunschweig.de wird gebeten.) Vor dem interaktiven Teil der Veranstaltung werden Gastvorträge von Dr. Beatrice John vom Zentrum Klimaanpassung und Prof. Dr. Weber von der TU Braunschweig zu hören sein. Wir sollten die Chance der Beteiligung nutzen, um immer wieder deutlich zu machen, dass ohne einen wirksamen Klimaschutz jedes Klimaanpassungskonzept von den Klimaveränderungen überrollt werden wird, noch bevor es überhaupt ausformuliert worden ist. Ohne einen ernst gemeinten Klimaschutz ist jede Klimaanpassungsstrategie nur Augenwischerei.
Mehr zur Veranstaltung unter https://www.braunschweig.de/leben/umwelt_naturschutz/klima/klimawandelanpassung/
