Wandel

Wandel

Gewohnheiten umzustellen ist nicht einfach. Dabei bietet es die Möglichkeit neue Erkenntnisse zu gewinnen, Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Wenn ich heute etwas anders mache als gestern, dann kenne ich mehr Varianten des Lebens. Man sagt nicht umsonst „ich bin um eine Erfahrung reicher“.

Gleichzeitig ist es unumgänglich, dass wir – im Großen wie im Kleinen – Veränderungen anstoßen. Bei uns selber und bei anderen. Denn so wie es sinnvoll ist, dass alle Gesetze und Verordnungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Klima überprüft werden, so sollten auch unsere persönlichen Überlegungen dahingehend überprüft werden.

Wie so ein Wandel im Privaten aussehen kann, davon möchte ich in diesem kleinen Beispiel erzählen.

Vor ein paar Wochen habe ich unseren Standard-Einkaufszettel unter die Lupe genommen. Was mir als erstes auffiel: Zu der Zeit haben wir etwa 10 Liter Milch pro Woche verbraucht. Für die Produktion dieser Menge werden etwa 32kg CO2 emittiert. Dazu kommen 10 Tetra Paks Müll. Und das nur in einer einzigen Woche und nur für Milch.

Als erstes beschloss ich, verschiedene Milchalternativen zu testen. Wir entschieden uns dafür, nur noch Hafermilch zu kaufen. Dies hatte zur Folge, dass unsere Kinder nun viel weniger Milch trinken. Sie trinken dafür einfach mehr Wasser. Der Gesamtverbrauch hat sich um etwa 3 l pro Woche reduziert, das ist immerhin eine Ersparnis von ca. 28,5kg[1] CO2.

Aber wir verwenden auch immer noch 7 Tetra Paks pro Woche. Ich begann also damit zu experimentieren, Hafermilch selber herzustellen. Überzeugt haben mich letztendlich die Erkenntnisse aus diesem Video..

All dies hatte zur Folge, dass ich nun zweimal pro Woche Hafermilch selbst hergestellt habe. Da ich nicht für jeden Kartoffelbrei und jeden Milchreis meine aufwändig selbst hergestellte Hafermilch „verschwenden“ wollte, habe ich zwischendurch auch Pulver gekauft, aus dem man selber Hafermilch anrühren kann.

Durch den Aufwand, den es mit sich bringt ein Produkt selber herzustellen, ist auch mein Bewusstsein für den gesamten Ressourcenverbrauch gewachsen. Wenn ich vorher im Supermarkt nach einer Packung Hafermilch gegriffen habe, habe ich diesen Punkt völlig ausgeblendet. Aber es kostet Zeit etwas herzustellen und die Geräte müssen anschließend gereinigt werden. Hierfür wird nicht unerheblich Wasser benötigt. Dies wiederum führte zu neuen Erkenntnissen:

  • Tee schmeckt eigentlich auch ganz gut
  • Getreidekaffee kann man auch mit weniger oder ganz ohne Milch trinken
  • Leitungswasser ist sowieso das Gesündeste

Der Verbrauch verringerte sich seitdem stetig und es fallen keine Verpackung mehr an, außer die für die Haferflocken. Ein weiterer Vorteil beim Selbermachen ist: Bei Einkaufen entfällt die Schlepperei der schweren Tetra Paks.

Aber hier hört die Geschichte nicht auf. Einmal wurde die selbstgemachte Hafermilch schlecht und ich hatte eine Weile keine Lust mehr auf die aufwändige Produktion. Auch dadurch hat sich in dieser Zeit unser Konsum an Hafermilch noch mal deutlich reduziert.

Ich bin gespannt wie es in Zukunft sein wird.

[1] Die Produktion von einem Liter Hafermilch erzeugt etwas 0,5kg CO2 pro Liter. Die Gesamtersparnis beträgt also 3 x 3,2kg CO2 + 7 x 2,7kg CO2)

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Paula