We want Moor!

We want Moor!

Die Bedeutung der Moore wurde lange Zeit unterschätzt. Sie galten als gefährlich, lästig und wenig nützlich. Der größte Teil der Moore wurde zugunsten von Anbauflächen trockengelegt. 95% der weltweiten Moorgebiete sind bereits zerstört.

Dabei brauchen wir Moore dringend. Aus diesem Grund beginnen inzwischen umfangreiche Wieder-Vernässungen von Mooren. Menschen gehen für mehr Moorschutz auf die Straße, gründen Moorschutz-Vereine, Naturschutzvereine klären über die Bedeutung von Mooren auf und entwickeln Moorschutz-Kampagnen.

Was macht Moore so wichtig?

Moore sind einzigartige Lebensräume, die seltenen Tier- und Pflanzenarten Schutz und Nahrung bieten. Viele von ihnen können ohne Moore nicht überleben, daher ist Moorschutz eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen das Artensterben.

Noch dringlicher ist der Moorschutz für den Klimaschutz, denn 30% des erdgebundenen Kohlenstoffs werden in den noch intakten Mooren gespeichert. Moorböden bedecken nur noch 3% der weltweiten Landfläche, in ihnen sind trotzdem immer noch doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Wäldern der Erde zusammen. (https://wewantmoor.de/)

Wie bei vielen Klimaschutzmaßnahme bleibt das politische Handeln auch beim Moorschutz unpräzise und weit hinter dem dringend Notwendigen zurück. Eine umfassende Renaturierung dieses Ökosystems wird nicht ernsthaft angegangen, zugleich geht die Zerstörung der noch vorhandenen Moor weiter, was angesichts der bereits rasant voranschreitenden Klimakrise mehr als fahrlässig ist.

Aus diesem Grund hat die For-Future-Moorgruppe der Region Hannover am 28. Juni 2022 zu einer großen Demo vor dem niedersächsischen Landtag aufgerufen, um eine Verschärfung der Gesetze zum Schutz der Moore zu fordern

„In Niedersachsen stammen etwa 20 % aller klimaschädlichen Emissionen aus entwässerten Mooren; insbesondere aus Mooren, die für Ackerbau und Milchwirtschaft genutzt werden. Damit sind trockene Moore nach dem Energiesektor die größte Quelle von Emissionen in Niedersachsen. Nach Berechnungen des Thünen-Instituts wäre es nötig, pro Jahr etwa 20.000 Hektar Moore wiederzuvernässen, damit Niedersachsen seinen Beitrag zu den Emissionsminderungszielen leisten kann, die 2021 in einer Bund-Länder-Vereinbarung festgelegt wurden. In den vergangenen 20 Jahren wurden insgesamt jedoch nicht mal 1.400 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Daher ist der
Handlungsdruck groß.“,
so Claudia Schwegmann von der Parents-for-Future-Moorgruppe.

Was können wir tun?

  • Das Wichtigste ist, sich über Moore zu informieren und die Informationen weiter zu geben, denn in der Öffentlichkeit existiert bisher kaum ein Bewusstsein für die wichtige Funktion der Moore. Der Verein „We want Moor“ hat hierzu eine informative Seite. (https://wewantmoor.de/)
  • Wir können uns selber bei Moorprojekten engagieren oder aktuelle Moorprojekte unterstützen, z.B. engagiert der Nabu sich intensiv für Moore und bietet hierzu zahlreiche Informationen.
  • Wir können im eigenen Garten zwar kein Moor erschaffen, aber wir können darauf achten, dass wir nur torffreie Blumenerde verwenden. Dies ist zumindest eine kleine Unterstützung für einen unserer wichtigsten Verbündeten beim Klimaschutz, denn Torf wird in trockengelegten Mooren abgebaut.

Zum Glück gibt es auch beim Moorschutz Erfolgsgeschichten. Ein Beispiel zeigt zudem, wie entscheidend das Engagement der Menschen im Klimaschutz ist:

„Trotz Bergbau, Torfstich, Landwirtschaft und anderen Nutzungsansprüchen blieb das Murnauer Moos bis heute eine sehr naturnahe Kulturlandschaft. Das ist vor allem das Verdienst der BN-Aktivistin Ingeborg Haeckel, Lehrerin in Murnau und Enkelin des berühmten Biologen Ernst Haeckel. Jahrzehntelang kämpfte sie an allen Fronten für die Moorlandschaft. Manchmal vergeblich, wie beim Bau der Autobahn, meist aber erfolgreich: Gestoppt wurde etwa der Abbau von Torf und Sandstein mitten im Moor sowie eine Müllverbrennungsanlage. Auch eine Flurbereinigung samt weiterer Trockenlegung von Moorflächen konnte die energische Naturschützerin abwenden.
Auf Haeckels Initiative gehen auch der Kauf wichtiger Grundstücke und die Ausweisung des Naturschutzgebietes Murnauer Moos zurück. Damit schuf sie – gemeinsam mit vielen Mitstreitern – die Basis für das großzügig geförderte
Naturschutzgroßprojekt Murnauer Moos. Es bezieht benachbarte Gebiete wie die Loisach- und Staffelseemoore sowie das Ostermoos ein und versöhnt die Interessen von Fremdenverkehr, Landwirtschaft und Ökologie.“ (https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/moore-in-bayern/moorschutz-in-bayern)

 

 

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Paula