Der CO2-Handabdruck

Der CO2-Handabdruck

Kann Eigenverantwortung einen Beitrag leisten die Klimakrise abzumildern? Ist das überhaupt unsere Verantwortung? Wenn ja, welche Schritte sind möglich? Und welche sind notwendig?

Im Beitrag „Klimaneutral leben“ haben wir beschrieben, wie man den eigenen CO2-Fußabdruck berechnen kann. Dies ist enorm hilfreich, um einschätzen zu können, welche Lebensbereiche maßgeblich das Klima belasten und welche eher zu vernachlässigen sind. Es zeigt aber auch, wie viel getan werden muss, wenn wir wirklich klimaneutral leben wollen. Und warum Konsum so klimaschädlich ist. Oder wie viel Emissionen ich einsparen kann, wenn ich meine Ernährung von Mischkost auf vegetarische oder vegane Ernährung umstelle.

Wenn wir uns einmal daransetzen, unsere aktuellen Emissionen auszurechnen, stellen wir schnell fest: Die Stellschrauben sind vorhanden, aber begrenzt. Das alles ist auf den ersten Blick nicht wirklich motivierend.

Umso wichtiger ist es, die positive Wirkung zu betrachten, die wir erreichen können, wenn wir unser eigenes Leben, Denken und Handeln immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.

Der CO2-Handabdruck

Im Gegensatz zum CO2-Fußabdruck erfasst dieses Konzept nicht, wieviel Treibhausgase jemand verursacht oder verursacht hat, sondern wie viele vermieden werden können, entweder durch eine Änderung des Verhaltens, durch politisches Engagement oder auch durch berufliches Handeln in Entscheidungspositionen.

Es gibt Maßnahmen mit kleiner und großer Wirkung. Es gibt solche, die mit mehr oder weniger Aufwand umsetzbar sind und solche, die gar kein bis viel Geld als Investition benötigen.

Für was wir uns dabei entscheiden, ist sehr individuell. Aber Möglichkeiten gibt es viele. Sie alle sind wirksam, gesund und bilden einen kleinen Schritt auf dem Weg in die richtige Richtung.

Wir wollen mit dem heutigen Beitrag einen neuen Menüpunkt eröffnen; den Punkt: „Was können wir tun?“. Darin möchten wir Euch nach und nach Ideen vorstellen. Angefangen mit den schnellen 10-Minuten-Massnahmen, aber auch Umstellungen, die etwas mehr Zeit benötigen, Ideen zur Veränderung von Gewohnheiten oder Vorschläge, wie wir auf finanziellem Weg einen guten Effekt erzielen können.

Warum tun wir das?

Jede einzelne dieser Maßnahmen bietet die Gelegenheit, unser Leben in eine bessere Richtung zu entwickeln. Wenn wir uns über unseren Fleischkonsum Gedanken machen, haben wir die Gelegenheit die Qualität unserer Ernährung insgesamt zu überdenken. Wenn wir aktiv werden und uns engagieren, lernen wir neue Menschen und an uns selber neue Kompetenzen kennen. Wenn wir unseren Konsum überdenken, haben wir die Möglichkeit, sorgsamer mit unserem Geld, unserem Wohnraum und unserer Lebenszeit umzugehen.

Die Kritik an „grünem Lifestyle“

Leider sind individuelle Veränderungen meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Während des Corona-Lockdowns konnten wir beobachten: Obwohl unsere Mobilität massiv eingeschränkt war, gingen die Emissionen nur relativ wenig runter um danach wieder höher als je zuvor anzusteigen. Wir sehen dadurch, dass individuelle Verhaltensänderungen, so engagiert sie auch sein mögen, lange nicht ausreichend sind.

Systemwandel bringt mehr als grüner Lifestyle

Viel effektiver sind also Engagements, die an einem größeren Hebel ansetzen:

Die Initiative »Bürgerlobby Klimaschutz« zeigt uns beispielsweise, wie wir selber Klimalobbyist*innen werden können. »Schwarm for Future« bereitet uns darauf vor, effektiv mit Politiker*innen ins Gespräch zu kommen.
Auch durch die Teilnahme an Demos und Protestaktionen oder durch Spenden an zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für Umweltschutz oder die Transparenz politischer Prozesse einsetzen, können wir viel erreichen.
Ein weiterer, wichtiger Hebel ist es, privat nicht (weiter) in Fossile-Brennstoffe-Konzerne zu investieren und gezielt nach Alternativen zu suchen. Genauso sinnvoll ist es, den juristischen Weg im Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen, wie etwa im Fall der »Klimaklagen«.

Für was auch immer wir uns entscheiden: Es ist immer noch besser im Kleinen zu beginnen und einfach immer weiter zu gehen. Und daher beginnen wir demnächst, Euch die große, bunte Auswahl an Möglichkeiten vorzustellen.

Gutes zu tun, gibt auch ein gutes Gefühl. Warum sollten wir das nicht für uns nutzen?

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Paula