Alle fürs Klima – wann, wenn nicht jetzt?

Alle fürs Klima – wann, wenn nicht jetzt?

„Wir müssen jetzt handeln. Dazu gehört die konsequente Umsetzung naturbasierter Maßnahmen, auch beim Hochwasser- und Küstenschutz, wie Auenrenaturierung. Parallel müssen wir die Verschmutzung und Übernutzung von Wasser, Boden und Luft drastisch verringern, und in eine massive Begrünung von Freiflächen und Gebäuden investieren. Landschaften und Städte müssen wir so umbauen, dass sie sich ohne Schäden an Ökosystemen, Häusern und Infrastrukturen wie ein Schwamm mit Wasser vollsaugen und es wieder abgeben können. Wir müssen asphaltierte Flächen verkleinern oder mit wasserdurchlässigen Baustoffen ersetzen, Freiflächen und Begrünung schaffen und den Flächenverbrauch so schnell wie möglich reduzieren. Viele dieser Anpassungsmaßnahmen stärken nicht nur die Ökosysteme, sondern verbessern zugleich die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen.“ (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/neue-analyse-zeigt-risiken-der-erderhitzung-fuer)

Nein, es sind diesmal nicht die Forderungen der Fridays for Future, sondern die alarmierenden Worte von Dirk Messner, dem Präsidenten des Umweltbundesamtes.

In der aktuellen KWRA (Klimawirkungs- und Risikoanalyse) haben Forscherinnen und Forscher aus 25 Bundesbehörden und -institutionen das aktuelle Wissen zu den Risiken und Bedrohungen des Klimawandels zusammengetragen. Die Ergebnisse sind erschreckend: Hitze, Dürren, Starkregen werden in den kommenden Jahren in vielen Regionen Deutschlands die Gesundheit der Menschen, die Umwelt und die Infrastruktur massiv bedrohen – wenn der Klimawandel ungebremst fortschreitet.

Bisher gibt es – gegen alle politischen Absichtserklärungen – keine Kehrtwende: Aller Warnungen und Katastrophen zum Trotz schreitet die Erderhitzung ungebremst fort. Selbst die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Einsparung der CO2-Emmissionen sind längst wieder hinfällig.

Die Regierung selber gibt diese Studie in Auftrag, die zum dringenden Handeln aufruft, – aber sie handelt nicht. Die Politik des „Weiter so“ und „Alles bleibt, wie es ist“ wird gnadenlos auf Kosten der jetzigen und der kommenden Bevölkerung fortgesetzt. Mit dieser Politik wird sich das Klima – laut der aktuellen KWRA  – im Süden und Westen Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten am stärksten verändern, mit Extremwetterlagen ist vor allem im Osten und im Südwesten zu rechnen, die Küstenregionen sind mehr und mehr von Hochwasser bedroht. Wer mehr über die Ergebnisse lesen will, findet eine Zusammenfassung auf den Seiten des Umweltbundesamtes.

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/neue-analyse-zeigt-risiken-der-erderhitzung-fuer

Auch der aktuelle IPCC-Bericht des Weltklimarates liegt jetzt vor und macht deutlich, dass es weltweit keinen Ort geben wird, der die Folgen des Klimawandels nicht zu spüren bekommt. Auch hier wird zu dringendem und sofortigem Handeln aufgerufen. Wenn wir es nicht schaffen, das 1,5-Grad-Ziel zu halten, wird jedes Zehntel Grad, das darüber hinaus geht, die Bedingungen, unter denen unsere Kinder und die kommenden Generationen leben müssen, verschärfen.

Weltklimarat: Den Klimawandel bekämpfen und für die Folgen Vorsorge betreiben

Was können wir tun?

In zahlreichen Beiträgen haben wir immer wieder deutlich gemacht, wieviel wir in unserem Alltag zum Klimaschutz beitragen können. An dieser Stelle aber ist politisches Handeln gefragt, denn nur mit einem Verändern des individuellen Verhaltens werden wir den Klimawandel nicht aufhalten.

Trotzdem sind wir keineswegs hilflos, schon gar nicht in einem Jahr, in dem eine neue Regierung gewählt wird.

  • Wir können uns mit Mails, Briefen und Anrufen an die Abgeordneten und an die Kandidierenden wenden und sie zum Handeln auffordern.
  • Wir können uns an den zahlreichen Aktionen und Aufrufen der klima-aktiven Gruppen (BUND, Greenpeace, Fridays for Future, Nabu und viele andere) beteiligen, Zeichen setzen, Petitionen unterschreiben, Infomaterial verteilen, Projekte finanziell unterstützen.
  • Wir können den Klimawandel zum Thema machen: im Freundeskreis, im Kollegium, in der Familie, im Verein – denn durch Schweigen wird nichts besser!
  • Aber vor allem können wir gemeinsam auf die Straße gehen und für eine lebenswerte Zukunft kämpfen, gemeinsam mit Menschen nicht nur in Braunschweig, Deutschland oder Europa, sondern mit Menschen auf der ganzen Welt, denn die drohende Klimakatastrophe betrifft uns alle gemeinsam.

Am Freitag, 24. September 2021: Alle fürs Klima!
Die nächste globale Demo wird vielleicht die Wichtigste sein.

Also kommt mit! Seid dabei!

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Frieda