Morgen gehört uns

Morgen gehört uns

Um Veränderungen anzupacken braucht es Entschlossenheit, Überzeugung und auch mehr oder weniger Überwindung es einfach anzugehen.
Eine Anregung dazu? Bekommt ihr in diesem wunderbaren Film!

“Es ist unglaublich zu realisieren an welchem Punkt wir, die Erwachsenen, aufgegeben haben. Der Hunger, das Elend, die Obdachlosen, die Arbeitslosigkeit! Wenn man ein Erwachsener ist, sagt man sich, das sind die Probleme, die zu groß sind, als dass man sie angehen könnte. Kinder denken überhaupt nicht so.“ sagt der Regisseur Gilles de Maistre über seinen Film.

Kinder aus verschiedenen Ländern haben Projekte ins Leben gerufen, um in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft die Welt besser zu machen. Unbeirrt nehmen sie die Dinge in die Hand, die ihnen wichtig sind. Sie kämpfen gegen Umweltverschmutzung, fehlende Schulbildung, Obdachlosigkeit oder Kinderehen.

JOSÉ ADOLFO – 13 JAHRE – AREQUIPA, PERU

José Adolfo gründete mit sieben Jahren eine Umweltbank. Andere Kinder können bei ihm ein Konto eröffnen, indem sie mindestens fünf Kilo wiederverwertbaren Hausmüll (Plastik oder Papier) „einzahlen“. Weiterhin sollen sie monatlich mindestens ein Kilo recyclingfähigen Müll sammeln. Der so gesammelte Müll wird an spezialisierte Unternehmen verkauft. Im Gegenzug erhalten die Kinder symbolisch Geld, das sie gegen reales Geld eintauschen können. Heute sind 3000 Kinder zwischen zehn und achtzehn Jahren bei José Adolfo Kunden.

ARTHUR – 10 JAHRE – CAMBRAI, FRANKREICH

In Cambrai verkauft Arthur seine selbstgemalten Bilder, um Essen und Kleider für Obdachlose kaufen zu können. Bis heute hat er an die hundert Bilder verkauft. Mit dem erwirtschafteten Geld geht Arthur einkaufen und packt Tüten mit Essen, Kleidung und anderen lebensnotwendigen Dingen. Gemeinsam mit seiner Mutter bringt er die gepackten Tüten zu den Obdachlosen. Sein größter Wunsch ist es, einmal so viel Geld zu haben, dass er ein Haus für all die Obdachlosen kaufen kann, in dem sie ein Zuhause haben und in Würde leben können.

AÏSSATOU – 12 JAHRE – CONAKRY, GUINEA

Aïssatou hat sich dem Kampf gegen Gewalt, die Frauen in ihrem Land angetan wird, verschrieben. Aïssatou spricht auf den Märkten mit den Leuten, verschafft sich zusammen mit gleichgesinnten Mädchen durch Aktionen Gehör, spricht unermüdlich bei den institutionellen Stellen vor, um die Politiker dazu zu bringen, sich stärker gegen die stillschweigend geduldeten Kinderehen zu positionieren. Wenn sie von einer Hochzeit mit einer Minderjährigen erfährt, versucht sie zusammen mit anderen Frauen diese zu verhindern. Im Fall einer bereits geschlossenen Kinderehe klärt Aïssatou die Betroffene über die einzelnen Schritte auf, die getan werden müssen, um die Eheschließung wieder zu annullieren.

HEENA – 11 JAHRE – NEU DELHI, INDIEN

Balaknama ist ein monatlich erscheinendes Magazin, das von Kindern geschrieben wird, die in Neu Delhi auf der Straße leben und arbeiten. Balaknama heißt „die Stimme der Kinder“. Ihre Geschichten handeln von den zahlreichen Problemen, mit denen sie alltäglich konfrontiert sind, aber auch von ihren Hoffnungen auf ein besseres Leben. Heena ist eine von diesen Kinderreportern. Die gedruckten Zeitungen werden von den Kinderreportern an andere von Obdachlosigkeit oder Kinderarbeit betroffenen Kinder verteilt oder in Lesungen für junge Analphabeten vorgestellt. Heena setzt sich darüber hinaus dafür ein, dass die Kinder auf der Straße Lesen und Schreiben lernen.

KEVIN, JOCELYN UND PETER 10, 12 UND 13 JAHRE – POTOSÍ, BOLIVIEN

In Bolivien, einem Land von elf Millionen Einwohnern, wird die Existenz von über einer Million Kinderarbeitern als normal angesehen. Angesichts der extremen Armut scheint sie in armen Familien oft ein unumgängliches Schicksal. Die Kinder, die in Minen und Ziegeleien arbeiten, haben eine Gewerkschaft gegründet, um sich selbst vor ausbeuterischen Arbeitgebern zu schützen. Tatsächlich existiert diese Vereinigung auch, um ihr Recht auf Arbeit zu verteidigen. Darüber hinaus setzen sie sich in ihren Kindergewerkschaften für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Entlohnung ein – so wie sie auch ihre erwachsenen Kollegen erstritten haben.

Die unbefangene Ernsthaftigkeit, die mitreißende Fröhlichkeit und die unbezwingbare Energie und Entschiedenheit dieser Kinder ist es, was diesen Film so einzigartig macht. Dass ausgerechnet Kinder so unbeirrt ihren Weg gehen, ist anrührend und inspirierend.
Es darf dabei ja auch nicht vergessen werden, dass die Lebensbedingungen dieser Kinder zumeist ebenfalls nicht die besten sind.

Aber wie schaffen sie es, aktiv zu werden, statt in Resignation zu verharren. Regisseur de Maistre erklärt die einfache Lösung:
„Sie sagen nicht: “Ich löse das Problem der Hungersnot“, sondern: “Ich werde zehn Personen in meinem Viertel helfen.“ Und wenn Tausende von Kindern oder Tausende von Leuten dies tun würden, dann könnte man selbstverständlich auch die großen Probleme lösen.“

Schaut Euch hier den Trailer an:

Ein Film von Gilles de Maistre
Dokumentarfilm, Frankreich 2019, 84 Minuten
FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

~ Einen Kinostart gibt es derzeit noch nicht. Coronabedingt sind die Kinos ja noch geschlossen. Sobald sich das ändert, erfahrt ihr bei uns wann und wie es weiter geht! ~

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Paula