Klimaschutz und Sozialpolitik gehören zueinander – gerade, wenn die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet. Aus diesem Grund haben sich Organisationen zusammengeschlossen und die Aktion „Solidarischer Herbst“ ins Leben gerufen. Am 22. Oktober gehen wir im Rahmen dieser Kampagne gemeinsam in sechs deutschen Städten auf die Straße, nämlich in Berlin | Düsseldorf | Dresden | Frankfurt am Main | Hannover | Stuttgart.
Die großen Umweltverbände Greenpeace und BUND, das Netzwerk Attac, der Verein Finanzwende e.V, die Bürgerbewegung Campact, der Paritätischer Gesamtverband und der Sozial- und Wohlfahrtverand Volkssolidarität, sowie die Gewerkschaften ver.di. und GEW fordern gemeinsam, dass im derzeitigen Krisenmodus die dringend notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht gegen die dringend notwendigen Maßnahmen zum Schutz der sozial Benachteiligten ausgespielt werden.
So heißt es auf der gemeinsamen Aktions-Seite zum „Solidarischen Herbst“:
„Für Millionen Menschen braucht es in dieser Krise verlässliche Entlastungen, Unterstützung und soziale Sicherheit, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Gleichzeitig drohen die langfristigen Klima- und Umweltkrisen ins Hintertreffen zu geraten. Wir können es uns nicht leisten, Investitionen aufzuschieben, die uns endlich unabhängig machen von fossilen Energien und unsere bedrohten Lebensgrundlagen schützen – vom Klima bis zur Artenvielfalt. Die Regierung darf Soziales und Ökologisches nicht gegeneinander ausspielen. Sie muss beides anpacken, damit wir alle sicher durch diese Krise kommen.
Solidarische Politik heißt auch: Um diese Anstrengungen zu finanzieren, müssen all jene beitragen, die es sich leisten können. Wie schon in der Corona-Pandemie sind die Vermögen der Reichsten noch gewachsen, viele Konzerne und Banken fahren gewaltige Übergewinne ein. Die Ampel muss Vermögende und Krisengewinnler zur Solidarität verpflichten und endlich angemessen belasten – damit der Staat gezielt entlasten und in unsere Zukunft investieren kann.
Ob es in diesem Winter gelingt, unsere Gesellschaft vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren und gleichzeitig die klimapolitischen Weichen zu stellen – das hängt entscheidend davon ab, wie viel Solidarität die Ampel einzufordern bereit ist. Sie hat es in der Hand, wie dieser Winter wird: Einer der Verzweiflung und Wut. Oder einer mit neuer Zuversicht für eine sozial gerechtere, ökologische und lebenswerte Zukunft.“ (https://www.solidarischer-herbst.de/)
Sowohl Fridays for Future als auch Parents for Future Germany unterstützen den Aufruf, denn gerade die Klimabewegung beobachtet mit wachsendem Schrecken, wie die Versprechungen der Vorwahlzeit, mit konsequenten Maßnahmen das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und ein wirkungsvolles Klimaschutz-Sofort-Programm umzusetzen, von der Bundesregierung vertagt werden. Klimaschutzmaßnahmen auf „bessere Zeiten“ zu verschieben, kann sich jedoch keine Regierung der Welt mehr leisten – schon gar nicht die Regierung eines der reichsten Länder.
Daher wollen wir auch von Braunschweig aus mit möglichst vielen klimaaktiven Menschen nach Hannover zu einer der sechs großen Solidaritäts-Demos fahren, die am 22. Oktober stattfinden. Seid ihr dabei?
Die Gruppe Parents for Future Braunschweig trifft sich um 10.30 Uhr am Bahnhof, um gemeinsam mit dem Zug nach Hannover zu starten, wo um 12 Uhr auf dem Goseriedeplatz die Demo beginnt. Wir freuen uns, wenn weitere Interessierte sich anschließen.