Ein Bild für die Zukunft

Ein Bild für die Zukunft

Wenn wir einen Blick in die Zukunft werfen, wie kann es uns angesichts des fortschreitenden Klimawandels gelingen, ein positives Bild zu zeichnen und den Mut nicht zu verlieren?

Anstatt verzweifelt nach einer Antwort zu suchen, können wir auch feststellen, dass diese Frage gar nicht relevant ist. Wir kennen die Zukunft nicht, deshalb ist die beste Entscheidung, die wir treffen können, eine positive Vision zu entwickeln und mit Zuversicht daran zu arbeiten.

Hier zuerst einmal zwei wichtige Gründe:

  • Ganz egal, ob morgen die Welt untergeht oder nicht, es ist trotzdem nicht egal, wie wir heute leben, ob wir heute freundlich und optimistisch sind und wofür wir stehen.
  • Nur starke, positive Bilder geben uns Kraft.

Viele Sportler*innen kennen das: Vor einem Wettkampf stellt man sich in allen Einzelheiten den perfekten Ablauf vor. Und dann läuft es einfach. Warum? Weil der Kopf es schon einmal „erlebt“ hat und dieses Bild nur noch zu reproduzieren braucht.

Auch in der Psychologie kennt man den Vorgang des Visualisierens.

Einen Haken gibt es dabei allerdings: Der Erfolg all unserer Bemühungen hängt nicht nur von uns selber ab. Als Einzelne leisten wir nur einen kleinen Beitrag. Aber wenn wir alle unsere Kräfte mobilisieren, uns mit positiven Bildern und Perspektivem motivieren und gegenseitig unterstützen, dann können wir dennoch viel erreichen.

Wir wissen ja auch gar nicht genau, in wie vielen Menschen der persönliche Kipp-Punkt hin zu einem überzeugten nachhaltigen Handeln schon (fast) erreicht ist, wie viele bahnbrechende, innovative Projekte kurz vor dem Start stehen und wie kraftvoll der Fluss sein wird, wenn all die kleine Strömungen der Klimabewegung ineinanderfließen.

Nein, wir sollten uns nicht von Prognosen, düsteren Aussichten und Perspektiven in die Knie zwingen lassen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten die Basis für unser Verstehen und Handeln sein, nicht der Auslöser für Alpträume. Wir sollten uns immer nach unserem inneren Kompass richten. Daraus schöpfen wir die Kraft, die Probleme anzugehen, Lösungen zu finden und für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen. Voll Mut und Entschlossenheit. Und ohne die Freude dabei zu vergessen!

Liebe Fridays for Future Braunschweig, wenn ich eins von Euch gelernt habe, dann folgendes: Es gibt keine verregnete Demo mit wenig Teilnehmer*innen, auf der man nicht ein Lied singen oder ein Tänzchen wagen könnte. Menschen sind dazu da, sich gegenseitig beizustehen und füreinander da zu sein. Danke dafür! Und danke für Euren unermüdlichen Einsatz!

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem dritten Geburtstag!

Ein Zitat, das ebenfalls einen unbändigen Lebenswillen und einen ungebremsten Optimismus ausdrückt, ist dies: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“[1]

So lasst uns denn, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, viele Apfelbäumchen pflanzen, damit wir uns später, mit allem, was wir bis dahin errungen und verändert haben, in den Schatten ihrer Kronen setzen und ihre Früchte genießen können.

 

 

[1] Dieses Zitat wurde ursprünglich Martin Luther zugeschrieben. Tatsächlich aber ist es wohl sehr viel später entstanden.

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Paula