„Das Wirtschaftssystem stammt von uns Menschen. Wir entwerfen es, verwerfen es und entwerfen es neu.“ (Lorenzo Fioramonti)

Die Klimakrise erfordert einen neuen Blick auf unsere Wirtschaft, auf unsere Definition von Wohlstand und auf unser Zusammenleben. Wir wissen inzwischen sehr gut, dass die Krisen, mit denen wir zunehmend zu kämpfen haben – wie die Erderhitzung, Kriegsgefahr, eine bedrohte Demokratie, Artensterben – alle ineinandergreifen, sich verstärken und auf die gleiche Fehlentwicklung zurückzuführen sind. Eine Wirtschaft, die auf Ausbeutung, Ungleichheit und unbegrenztes Wachstum ausgerichtet ist, zerstört unsere Lebensgrundlagen und unser Miteinander. Wir wissen das, dennoch wird das „BIP“ (Bruttoinlandsprodukt) weiterhin in der Öffentlichkeit als der alternativlose Maßstab für unser Wohlergehen gehandelt.

Wenn das „BiP“ schwächelt, sollen wir uns Sorgen machen, wenn es steigt, können wir uns beruhigt zurücklehnen?

Die kleine Zahl des Bruttoinlandproduktes mag in der Nachkriegszeit eine gewisse Orientierung geboten haben. Heute ist sie nur noch irreführend, weil sie nichts mehr wirklich aussagt. Die steigende Anzahl von Hitzetoten, Extremwetterlagen, Gewaltdelikten oder chronischen Erkrankungen lassen groteskerweise auch den „BIP“ steigen und sind doch alles andere als beruhigend. Während ehrenamtliches und politisches Engagement, unbezahlte Sorgearbeit oder eine nachhaltige Lebensweise innerhalb der Berechnung schlichtweg nicht vorkommen, also wirtschaftlich bedeutungslos zu sein scheinen. Die Erkenntnis ist nicht neu: Wenn wir uns weiterhin am Wirtschaftswachstum orientieren, steuern wir ungebremst weiter in die falsche Richtung.

Eine Lösung ist innerhalb unseres aktuellen Wirtschaftssystems schlichtweg nicht zu finden.
Doch wo finden wir eine Lösung? Wie können aus all den Erkenntnissen und Konzepten, die längst auf zahlreichen Tischen liegen, reale und wirksame Handlungen entstehen?

Der Regisseur und Produzent Martin Oetting hat sich auf den Weg gemacht und nach solchen konkreten politischen Projekten gesucht. In der Ökonomin Katherine Trebeck und dem italienischen Politiker und Politikwissenschaftler Lorenzo Fioramonti fand er zwei beeindruckende Persönlichkeiten, die sich auf den Weg gemacht haben. Über ihre Ansätze, ihre Ideen, ihre Rückschläge und ihre Erfolge ist ein ermutigender Film entstanden. Am 10. Juni 2025 ist er im Nachhaltigkeitszentrum in Braunschweig zu sehen. Der Abend bietet zudem die Gelegenheit, zwei Braunschweiger Initiativen kennenzulernen, nämlich Transition Town e.V. und Gemeinwohl-Ökonomie-RG-Braunschweig und miteinander ins Gespräch zu kommen. Daher veröffentlichen wir an dieser Stelle gerne die Veranstaltungsankündigung:

„Purpose- Ein neuer Kompass für unsere Welt“ (Film) mit anschließender Diskussion Dienstag, 10. Juni 2025 von 19.00 – 22.00 Uhr
Transition Town e.V. und Gemeinwohl-Ökonomie-RG-Braunschweig laden dazu ein, im Nachhaltigkeitszentrum gemeinsam den Film „Purpose – Ein neuer Kompass für unsere Welt“ zu schauen und anschließend die Diskussion mit dem Regisseur und Produzenten Martin Oetting zu verfolgen. Wir stellen ab 18.30 Uhr unsere Initiativen vor, schauen ab 19.00 Uhr den Film und freuen uns danach auf Austausch. Um 22.00 Uhr ist die Veranstaltung zu Ende, aber wir hoffen, mit Interessierten weiter im Gespräch zu bleiben, denn „Die Zeit für Veränderung ist jetzt – also fangen wir an“.