Der Eifelturm kommt nach Braunschweig!

Der Eifelturm kommt nach Braunschweig!

Seit dem 21. August ist die „Tour de Verkehrswende“ in Deutschland unterwegs. Am Samstag, 28. August kommt der Demo-Zug in Braunschweig an. Wir empfangen etwa vierzig Radfahrende, die für eine klimafreundliche Verkehrswende demonstrieren. Die Radtour von Essen nach Berlin ist Teil der Protestaktion „Ohne Kerosin nach Berlin“.

Worum geht es bei dieser Rad-Demo?

Grundsätzlich geht es um eine klima- und menschenfreundliche Verkehrswende als eine elementare Forderung, um der Klimakrise zu begegnen und den Klimawandel aufzuhalten. Dabei ist der Eifelturm ein entscheidendes Symbol. Er wurde von den Parents for Future in Leipzig selber hergestellt und als Maskottchen für die Tour zur Verfügung gestellt. Seine Bedeutung geht inzwischen über das Pariser Klimaabkommen und die Einhaltung der in Paris vereinbarten 1,5 Grad-Grenze hinaus. Inzwischen steht die Stadt Paris selber für eine innovative Verkehrspolitik.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will aus Paris eine grüne „15-Minuten-Stadt“ machen. Das bedeutet, dass alles Wichtige innerhalb von 15 Minuten erreicht werden kann: Schulen, Arztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten. Es geht hierbei um einen grundlegenden Stadtumbau, einen umfassenden Ausbau von sicheren Radwegen, Ausweitung des ÖPNV, wohnortnahe Arbeitsplätze, erschwingliche Mieten und Plätze zum Verweilen und Entspannen. Paris soll also eine Stadt zum Wohlfühlen werden. Die „Stadt der Liebe“ – neu gedacht ohne Staus, Lärm, zubetonierte Parkplatzflächen und knappe Atemluft.

2020 wurde Anne Hildalgo für ihre innovativen Pläne wiedergewählt – trotz Protesten von Seiten der Autofahr-Lobby.

Ähnliche umfassende Verkehrswende-Pläne gibt es auch für andere europäische Städte, wie z.B. Amsterdam und Barcelona. Nur Deutschland verschläft die Verkehrswende. In zahlreichen deutschen Städten wird  eine autofreie Innenstadt mit dem Untergang des Abendlandes gleichgesetzt. Braunschweig bildet hierbei leider keine Ausnahme.

Wer sind „Changing City“?

Dies zu ändern ist das Ziel des bundesweiten Vereins Changing City, der die Protestaktion „Ohne Kerosin nach Berlin“ ins Leben gerufen hat. Nach dem Pariser Vorbild fordern die Aktiven eine Reduzierung der Feinstaub- und Lärmbelastung, die Verbesserung der Lebensqualität und den beschleunigten Ausbau von Fuß- und Radwegen zu Lasten des Autoverkehrs.

Ihr Leitbild lautet:

„Eine menschenfreundliche Stadt wird nicht vom Verkehrslärm bestimmt, bietet Luft, die wir gerne atmen, und Plätze, die zum Verweilen einladen. Mobilität in dieser Stadt steht allen Menschen in gleicher Weise zur Verfügung. Mobilität darf weder Gesundheit noch Leben gefährden. Sie ist sicher, komfortabel, klimafreundlich und barrierefrei. Das bedeutet auch Einschränkungen für den Kfz-Verkehr, um mehr Platz für uns Menschen zu schaffen. Der befreite öffentliche Raum steht dann wieder allen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt zum Spielen, Feiern, Leben und als Ort der Begegnung zur Verfügung. Die gute Stadt für alle ist keine weit entfernte Utopie, sondern machbar und notwendig.“

Am 28. August kommt die Rad-Demo und damit auch der Eifelturm nach Braunschweig!

Die vollständige Route der Demo-Radtour:

21.8. Essen
22.8. Essen – Marl – Haltern am See (40 km)
23.8. Haltern am See – Dülmen – Sendenhorst (60 km)
24.8. Sendenhorst– Bielefeld (75 km)
25.8. Bielefeld – Hameln (50 km)
26.8. Hameln – Hannover (60 km)
28.8. Hannover – Braunschweig (70 km)
29.8. Braunschweig – Helmstedt (40 km)
30.8. Helmstedt – Magdeburg (50 km)
31.8. Magdeburg – Brandenburg an der Havel (85 km)
1.9. Brandenburg an der Havel – Werder – Potsdam (65 km)
2.9. Potsdam – Berlin (35 km)

Das bedeutet, dass die Tour von Samstag auf Sonntag in Braunschweig zu Gast ist. Geplant sind hierfür eine Willkommens-Kundgebung und ein gemeinsamer Abend mit anderen Aktiven aus Braunschweig.

Und wer Lust hat, kann sich gerne auf das eigene Fahrrad schwingen und die Truppe am Sonntag auf dem Weg nach Helmstedt ein Stück begleiten.

Weitere Infos unter:
Kampagnen-Webseite: https://changing-cities.org/kampagnen/tourdeverkehrswende/

Wer am Samstag oder Sonntag dabei sein und sich mit den Radfahrenden austauschen will, kann sich bei der reka (Regionale Energie- und KlimaschutzAgentur e.V.) melden, deren Aufruf wir uns gerne anschließen:

„Lasst uns die Radfahrenden möglichst zahlreich hier in Braunschweig begrüßen und sie ein Stück ihres Weges begleiten. Am Samstagabend habt ihr die Möglichkeit zum Austausch mit den Teilnehmer:innen und gemeinsam einen gemütlichen Abend zu erleben – nutzt diese Chance. Damit wir entsprechend planen können, meldet euch bitte unter folgender E-Mail: kontakt@r-eka.de.“

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Frieda