Das gute Leben

Das gute Leben

Weniger ist mehr. Im Grunde wissen wir das, auch wenn diese Erkenntnis manchmal im turbulenten Alltag untergeht. Wir können so vieles tun, um CO2 einzusparen. In unseren Blog-Beiträgen zur Ernährung, Mobilität, zum Urlaub und Fliegen haben wir das deutlich gemacht und sind dabei immer wieder auf den Punkt gekommen: Wir können bei dem Verzicht auf CO2-Emmissionen letztendlich nur gewinnen, denn es ist das einfache Leben, das uns glücklich macht. Wir haben die Wahl, und diesen Umstand verdanken wir unserer privilegierten Situation. Wir sind den Folgen einer Klimakatastrophe noch nicht wehrlos ausgeliefert. Wir sind noch handlungsfähig. Und wir haben gute Optionen.

Wenn wir uns heute ein einfaches Leben auf der Alm wünschen, dann bedeutet das keine Rückkehr in das 19. Jahrhundert. Damals gab es bestenfalls einen Dorf-Arzt, aber sicher kein Krankenhaus in der Nähe. Bestenfalls eine Dorfschule, aber kein Gymnasium und schon gar keine Fernuni.

Zurück zur Ausgangsüberlegung. Tun wir doch einfach mal so, als wäre die Klimakrise unsere ganz persönliche Chance, unser Leben glücklicher und erfüllter zu gestalten.

Auch wenn der Stein des Anstoßes erstmal ein Verzicht ist, nämlich der Verzicht auf CO2-Emissionen, so wird bei genauem Hinsehen klar: Wir leben heute in der überaus glücklichen Situation, dass es Alternativen gibt. Eigentlich brauchen wir nur den Mut zur Veränderung.

Und jetzt kommt‘s: Diese Alternativen zum jetzigen Raubbau an der Natur sind nicht nur klimaschonend, sondern auch noch gesünder für uns! Für Körper und Geist! Es lässt sich nicht von der Hand weisen: Noch nie in der Geschichte wurde es uns so leicht gemacht, einen gesunden Lebenswandel zu führen, wie heute.

Nur drei Beispiele:

  • Mobilität an frischer Luft mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist eine gesundheitliche Prävention, die jede Ärztin empfehlen würde.
  • Die eigene Ernährung auf frisches Obst, Gemüse und Vollwertküche umzustellen, selber zu kochen und regionale Erzeugnisse zu nutzen, ist nicht nur klimaschonend, sondern auch leckerer und erheblich verträglicher als Fleisch aus Massentierhaltung.
  • Wenn die Mobilitätswende uns mehr Grün in den Städten, weniger Abgase und weniger zugeparkte Flächen beschert, dann atmet nicht nur die Natur auf, sondern wir alle profitieren davon.

Ein Stück weit die Augen geöffnet hat mir (Paula) dafür auch meine diesjährige Teilnahme an der Regio-Challenge: Ich kam mittags müde und gehetzt von der Arbeit und hatte nur eine kurze Pause, bis es galt, die Kinder vom Kindergarten abzuholen. Normalerweise die perfekte Situation um zur Schokolade zu greifen. Da diese aber nicht regional produziert war, musste eine Alternative her: Ich machte mir eine große Tasse heiße Milch mit Honig. Und da war plötzlich die Erkenntnis: So schmecken Lebensmittel! So schmeckt das, was die Natur uns zum Leben schenkt! Und das ist ein ganz anderer Geschmack als, der, den die Lebensmittelindustrie uns verkaufen will.

Als ich (Frieda) im letzten Sommer anfing, alles, was von uns jeden Tag konsumiert werden soll, kritisch zu hinterfragen, wurde mir schnell bewusst, wie wenig ich davon wirklich brauche.
Gerade in der Weihnachtszeit sind meine Sehnsüchte – ehrlich gesagt – ziemlich klimaneutral:

  • Das Zusammensein mit lieben Menschen, das gemeinsame Lachen und Erzählen
  • Mit meinen Kindern Kekse backen und Weihnachtskarten gestalten
  • Waldspaziergänge mit guten Gesprächen
  • Unter der Lieblingsdecke auf dem Sofa sitzen, ein leckerer Tee und ein gutes Buch dazu

Der hektische Einkauf von Weihnachtsgeschenken, Autostaus vor der Tiefgarage, Verpackungsorgien oder die endlose Internet-Suche nach dem günstigsten Online-Angebot stehen eindeutig nicht auf dieser Wunschliste.

So gilt es für sehr viele Bereiche im Leben: „The best things in life are free!“ Gönnen wir uns in diesem Winter doch einfach den Luxus der Genügsamkeit!

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine wirklich besinnliche (Vor-) Weihnachtszeit. Nehmt Euch Zeit für Euch selbst und für die, die Euch am Herzen liegen. Das ist das größte Geschenk, das ihr (Euch) machen könnt!

Und wer jetzt noch einen positiven Ausblick für die Zukunft haben mag, schaut sich die Rede von Cornelia Quaschning zum Thema „Visionen statt Frust in der Klimakrise“ an.

Wir wünschen Euch Fröhliche Weihnachten und einen gesunden, glücklichen Start ins Neue Jahr!
Uns und unserem Blog gönnen wir auch eine künstlerische Pause. Am Freitag, 5. Februar 2021 melden wir uns wieder!

Frieda und Paula

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Paula