Die Lichter-Demo

Die Lichter-Demo

Am 11. Dezember 2020 haben die Jugendlichen von Fridays for Future Braunschweig mehrere tausend Kerzen angezündet. Stellvertretend für all die Menschen, die sonst bei großen Demos in Braunschweig üblicherweise ihrem Aufruf gefolgt sind und mitdemonstriert haben. Coronabedingt konnte es diesmal keinen gemeinsamen Demo-Zug geben, aber demonstriert wurde trotzdem und zwar in ganz Deutschland. Denn am 12.12.2020 wird das Pariser Klimaschutzabkommen 5 Jahre alt. 196 Staaten haben dieses Abkommen unterzeichnet.

Was ist seitdem passiert?
Größtenteils ist es bei Absichtserklärungen geblieben. Trotz dieses völkerrechtlich bindenden Abkommens werden notwendige Maßnahmen nicht (oder kaum) umgesetzt. Angesichts dessen, was Fridays for Future und die Klimaschutzbewegung in den vergangenen zwei Jahre laut und unmissverständlich in die Öffentlichkeit getragen haben, könnte man durchaus resignieren. Oder zumindest ein wenig den Mut verlieren.

Aber die vielen Kerzen, die in Braunschweig, in Berlin und überall in Deutschland geleuchtet haben, sind kein Zeichen für Resignation. Aus den Worten von Anna Lenja, die vor dem Lichermeer auf dem Braunschweiger Schlossplatz ans Mikro trat, sprach eher Ratlosigkeit aus der Frage, warum Menschen skrupellos die Zerstörung der Lebensgrundlagen für die künftigen Generationen fortsetzen.
„Wofür? Ja, wofür denn? Das kann kein Geld auf der Welt wert sein!“
Meike, die zweite Rednerin, wies darauf hin, dass gerade diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, schon jetzt am stärksten von ihm betroffen sind.
„Deshalb fordern wir Klimagerechtigkeit. Wir müssen aufhören profit- und konfliktorientiert zu wirtschaften, wir dürfen nicht gegeneinander, sondern müssen miteinander arbeiten und Lösungen finden, bei denen alle mitbedacht werden.“

Recht haben sie beide.

Dass ihre Worte coronabedingt nur von einer kleinen Gruppe gehört und beklatscht wurden, störte die beiden Rednerinnen nicht. Die Redebeiträge wurden aufgenommen und über die verschiedensten Social Media-Kanäle geteilt.

Die klimaaktiven Jugendlichen halten sich streng an die coronabedingten Regelungen, aber sie lassen sich in ihrem Aktivismus trotz der erschwerten Bedingungen nicht ausbremsen. Aufgeben ist keine Option.

Hut ab!

 

 

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Paula